Am 27. Januar fand das jährliche Take One Filmfestival Innsbruck im Metropolkino statt. Abgehalten wurde es von Studierenden des Medienkollegs. Einen Abend lang durften Künstler*innen ihr Talent mit Innsbruck teilen und zeigen, wie sie das Thema Change filmisch interpretiert haben.
Freitag, der 27. Januar, Metropol: Langsam füllt sich der Kinosaal; immer mehr rote Samtsessel werden eingenommen. Von rechts schwappt der Geruch von Nachos mit Käse rüber. Ausgelassene Gespräche füllen den riesigen Raum bis zur Decke; alle sind in Wochenend-Stimmung. Auf der Leinwand das Take One Logo, auf dem roten Podest davor eine einsame Kamera.
Seit fast einem Jahr bereiten die Studierenden des Medienkollegs das Filmfestival schon vor, erklären Moderator*innen Hannes und Angelina zwischen mehreren Witzen. Bevor die Vorführung der Filme beginnt, wendet sich auch Direktor Jordan noch mal ans Publikum: „Sie [die Zuschauer*innen] sitzen alle da und leben eine Zeit des Wechsels“, stellt er das Thema des Festivals vor: Change.
Zuerst führt das Medienkolleg seinen eigenen Film „Unter Druck“ vor, welcher laut den Moderator*innen von der Preisverleihung ausgeschlossen sei. Insgesamt 17 Filme von Teilnehmer*innen wurden eingereicht und in zwei Filmblöcken vorgestellt, dazwischen eine Pause mit Buffet. Drei Jurymitglieder werden einen ersten, zweiten und dritten Platz verteilen, das Publikum stimmt für einen weiteren Preis.
In dem ersten Block sind die Zuschauer*innen Teil eines mit Vorurteilen behafteten Vorstellungsgesprächs („Any other Question“), kriegen eine Panikattacke hautnah mit („Stay Inside“), powdern durch eine verschneite Landschaft („The Way of Powder“), werden von Drogen ins Hollywood der 50er Jahre zu Milkshakes katapultiert („Tripping through Hollywood“), versuchen, mit dem Wegbleiben einer Person weiterzuleben („Butterfly“), begleiten den Hauptcharakter bei unterschiedlichen Szenarien dabei, wie er Dampf ablässt („Alles Übel der Welt“), sehen eine Werbung übers Mansplaining („Stop Mansplaining“) und machen einen Behördengang á la Kafka („Der Antrag“).
Im zweiten Filmblock beleuchten Zuschauer*innen sämtliche Perspektiven des weiblichen Lebens auf einer Clubtoilette („Womens Business“), sehen die bildliche Darstellung von Selbstzweifeln („doubts“), wandern durch das dystopische Morgen im Jahr 2059 („Eine sentimentale Reise“), begleiten den Protagonisten auf der Suche was es heißt, (sich) zu verändern („Changes“), sind Zeuge davon, wie eine Beziehung von Liebe in Misshandlung umschlägt („Wie ein Traum(a)“), sehen ein Musikvideo, in denen Frauen sich gegen Sexismus, Mysogynie und Belästigung aussprechen („Holldadio hots gsogt“), erleben die Aussichtslosigkeit des Protagonisten wie eine Schildkröte auf dem Rücken („Schildkröte“), gehen auf ein Date mit Folgen („Spaghetti Bolognese“) und sehen die bildliche Realisierung von Depressionen und die Reaktionen der Gesellschaft darauf („Mach mal“).
Die 17 Filme hätten trotz des gleichen Themas nicht unterschiedlicher ausfallen können. Bevor der Abend der individuellen Kunst zu Ende geht, werden die Preise noch verliehen – jeder Platz wird mit einer Flasche „Take Wine“ und einem Preisgeld versehen. Der Applaus schwillt im Kinosaal an und schwemmt die Gewinner*innen von ihren roten Samtsesseln die Treppe hinunter auf das Podest. Eine*r nach der*m anderen darf den roten Teppich vor der Kinoleinwand einnehmen, um sich zum Erfolg der eigenen filmischen Kunst beglückwünschen zu lassen.
Erster Platz: „Womens Business“
Zweiter Platz: „Der Antrag“
Dritter Platz: „doubts“
Publikumspreis: „Alles Übel der Welt“