Am Dienstag, den 05. Dezember 2023, lud das neue Referat für Frauen*, Gleichbehandlung und Queer der ÖH „die queere Community, Allies und alle, die sich mit uns vernetzen wollen“ zum 1. Queer Brunch im Agnes-Heller-Haus ein, eine der ersten explizit queeren Veranstaltungen an der Uni Innsbruck. Als schwuler Mann mit großem Appetit war ich natürlich vor Ort und habe Dani Hackl und Carina Fritz, die Organisatorinnen des Brunchs, kurz zu ihrem Herzensprojekt befragt.
Die Zeitlos: Was wollt ihr mit dem Queer Brunch bewirken?
Dani: Wir wollen mit dem Queer Brunch einen queeren Safe Space schaffen und die Vernetzung innerhalb der Community fördern. Wir wollen einerseits Leute ansprechen, die schon länger in Innsbruck sind, andererseits aber natürlich auch Neuzugezogene, damit sie in der Stadt Fuß fassen und sich untereinander kennenlernen können. Mit dem Brunch sollen queere Leute eine Austauschmöglichkeit erhalten, auch wenn sie vielleicht in der Community noch nicht so vernetzt sind – um neue Freunde zu finden, um sich so an der Uni wohlfühlen zu können. Und wir wollen natürlich das Thema „Queerness“ auch an der Uni mehr sichtbar machen.
Wie seht ihr die queere Repräsentation an der Uni? Könnte/sollte man da noch mehr machen?
Carina: Also mehr geht immer! Wir wollten heute mal schauen, ob überhaupt Bedarf besteht, und haben gemerkt, dass auf jeden Fall eine große Nachfrage da ist. Man kann da also noch sehr viel machen und wir haben auch noch sehr viel vor uns.
Wie sieht das Programm beim heutigen Queer Brunch aus?
Wir haben uns ein paar Stationen und Unterhaltung überlegt. Man kann Roses against Violence häkeln, Karten spielen, Mandalas malen und natürlich gibt’s ausreichend Essen und Getränke.
Und es gibt auch einen Infotisch, damit die Leute ein paar queere Anlaufstellen in Innsbruck kennenlernen können.
Was zieht ihr für ein Resümee von der heutigen Premiere?
Es waren viel mehr Leute da, als wir dachten! Voll toll!
Ich fand’s super süß. Ein paar Menschen haben uns Muffins gebacken, die Leute sind super happy und dankbar und wir natürlich auch, und das war richtig schön.
Plant ihr, weitere Events dieser Art zu organisieren?
Ja, wir bekommen sehr positives Feedback von den Leuten, was echt sehr schön ist, weil wir so sehen, dass es diese Angebote einfach braucht. Wir haben uns gedacht, wir wollen mal sehen, wie’s läuft – aber wenn’s so gut angenommen wird, könnten wir den Brunch auf jeden Fall jedes Semester planen. Die Leute sind ja gut beschäftigt und vernetzen sich sehr gut.
Ich seh‘s eh, am Tisch hier vorne werden fleißig Mandalas gemalt, da hinten spielt man Werwolf…
Ja, der Werwolftisch ist voll aktiv dabei. Die spielen schon seit drei Stunden.
Ja wunderschön! Vielen Dank für die Organisation des Events und für das Interview.
Das Interview zeigt auf, wie wichtig queere Events auch an der Uni sind und wie gut sie in diesem Falle auch angenommen werden – zum Zeitpunkt des Interviews tummeln sich rund 30 Menschen im Raum. Dementsprechend zufrieden sind Dani und Carina mit ihrer Erstauflage – das Buffet war groß, die Gäste sind zahlreich erschienen, doch ihre Mägen sind noch lange nicht voll (metaphorisch, denn zu Essen gab’s auf jeden Fall genug!). Dani und Carina verspüren Hunger auf mehr, sie wollen sich auf jeden Fall Nachschlag holen und den Queer Brunch im Unialltag etablieren. Der erste Schritt dafür ist ihnen auf jeden Fall bezaubernd gelungen.
Hast du Ideen, wie man die Uni inklusiver und bunter gestalten könnte? Brauchst du Unterstützung bei deiner queerfeministischen Aktivismusarbeit? Oder eine FLINTA*-Vertrauensperson, der du deine Erfahrungen anvertrauen möchtest? Dann melde dich einfach bei Carina und Dani per Mail unter frauen@oeh.cc oder schau dienstags (10-12:00 Uhr) und mittwochs (14-16:00 Uhr) persönlich bei ihnen im 2. Stock des ÖH-Gebäudes vorbei – dafür sind sie da!
Mehr zum Referat findet ihr auch unter www.oehweb.at/services/frauen-gleichbehandlung-und-queer/
Titelbild: Coverseite von Gregory Woods’ Homintern (2017) – passenderweise ein Buch über queere Vernetzung.
