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Traum-Zeit-Schleife

Ich finde mich in meiner Wohnung wieder – verwickelt
in das Familiäre von Fremden – ich lächel.
Einerseits weil es sein muss, es gerade zweckdienlich ist.
Doch es fühlt sich nicht mal falsch oder gespielt an,
denn die Situation ist wie sie ist und darüber hinaus freut es mich,
dass ich mich als eingebunden verstehn kann.

Die Einbindung allerdings zeigt sich radikaler.
Ich hänge fest, umzingelt und eingesperrt, vor mir eine Kamera.
Gerichtet auf mich und meine Eingeschlossenheit: Bitte Lächeln

Da merke ich, dass mir da jemand auf den Schultern sitzt.
Und nicht nur, dass ich sie trage wär der Fall,
sondern auch, dass mein Kopf von ihren Schenkeln eingeschlossen ist.

— Zeit — Riss —

Sie meint: ich könnt doch in die Heimat fahrn’.
Vorerst ablehnender Haltung fang ich an zu faseln
und werd indessen bereits von ihrer Idee verführt.
Sie hat Recht, ja könnte ich, und die Abers stehn’ im Schatten hinter mir.
Da stellt’ ich fest, dass ich die ganze Zeit schon in der Stube meiner Heimat war.

Diese Verführungskunst nahm ihren Höhepunkt
als sie mich küsste, ihre Haut, Nähe, Wärme mich erhitzte.
Es war indessen die leichteste aller Berührungen, die mich rasend machte.
Und doch sorgte es mich: ob alles ensprechend war, ob alles passte.

Irritiert und abgedriftet war ich an diesem stumpfen Krater dran.
Als ich mich widerfand, sie tragend eng umschlungn’
widmete ich mich den Spitzen ihrer Gipfel.
So war es nun berichtigt, ich fühlte mich bestätigt
und so rasch kam auch die Idee des Segens in der Dusche
und so macht ich mich auf den Wege.
Kleidung sind wir eh schon los, drum lasse ich es regnen.
Ich betrachte sie nun stehend, auf ihren eignen Bein’
wie erhaben sie sich ihrer Kleider raubt!
Doch war ich verwirrt: wir und unsre Haut waren schon vereint?

Trotzdem schloss ich mich dann an und entfern zimperlich den Rest von mir,
was komisch war, denn kaum war ich entblößt, war die Kleidung wieder hier.
Ich wurd ein wenig zornig und riss mir alles von dem Leib,
doch nix hat funktioniert, die Entkleidung bloß ein Schein.

Tatsächlich stand ich nun verhüllter als zuvor
und sie war nicht mehr sie, sondern ein alter Mitschüler.
Und da war ich geschockt.

Doch allmählich verstand ich.
Er schaute mich an und ich hatte die Neigung
sein verschmitztes Lächeln zu vermeiden.
Doch der Schock war eine Prüfung und ich konnte sie bestreiten.
Ich schaut’ ihn an, wissend dieser Übung.
Nur eine Täuschung.

Das Geschehnis in der Dusche fand ich höchst amüsant,
ein toller Trick von großer Kunst meines eigenen Verstands.
Ich schätzte es auf geheimnisvolle Weise
und nannte es ein Verhängnis in meiner Traum-Zeit-Schleife.

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