Während meines Urlaubs auf Zakynthos lernte ich während einer meiner Kurse eine Frau kennen, mit der ich mich gut verstand. Als wir dann eines Abends zusammen essen gingen, hat sie Alkohol bestellt, ich selbst nicht, was von ihr natürlich bemerkt worden war. Sie hat mich gefragt, ob ich schwanger wäre. Weil das natürlich die einzige Erklärung dafür war, warum ich mir keinen Alkohol bestellt habe…. nicht. In diesem Sinne: Let’s talk about den (nicht vorhandenen) Alkoholkonsum.
Ich selbst gehöre zu jenen Menschen, die nie Alkohol trinken. Ich habe vor drei Jahren meinen Konsum komplett eingestellt und genauso lange darf ich mir nun schon Kommentare dazu anhören. Neben meinen anderen Gründen hat es bei mir aber tatsächlich auch einen gesundheitlichen Grund. Mir ist von Alkohol immer schnell schlecht geworden, die einzige Zeit, in der es anders gewesen ist, war während der Maturareise, aber das ist eine andere Geschichte. Das mag daran liegen, dass ich Fruktose relativ schlecht vertrage – oder auch nicht – aber für diesen Beitrag ist das auch nicht relevant. Warum also sollte ich freiwillig etwas trinken, bei dem ich die Konsequenzen schon im Voraus erahnen kann? Bis vor drei Jahren habe ich hauptsächlich deswegen Alkohol getrunken, weil ich Teil der Gruppe sein wollte (so hat mein Alkoholkonsum auch angefangen, wenn ich ehrlich bin). Und ja, es mag sein, dass mir gewisse Alkoholsorten geschmeckt haben. Aus heutiger Sicht würde ich mir aber für mein jüngeres Ich einfach wünschen, dass sie erkennt, dass es komplett okay ist, keinen Alkohol zu trinken.
Springen wir zurück in das Jahr 2015: jenes Jahr, in dem ich das erste Mal Alkohol getrunken habe. Ich war auf eine Geburtstagfeier eingeladen worden, auf der ich nicht nur Bekanntschaft mit Alkohol mit geringerem Promille gemacht habe, sondern tatsächlich auch mit Wodka, etc., ein Fan davon war ich auch in späteren Jahren nicht. An Gläsern mit härterem Alkohol habe ich nur genippt, aber ich erinnere mich noch daran, dass ich relativ viel Bar Royal aus einer Flasche getrunken habe und dafür, so schien es mir zumindest damals, Bestätigung der anderen anwesenden Mädchen bekommen habe. Schon in dieser Nacht machte ich die Erfahrung, dass ich Alkohol nicht vertrage, denn mir wurde ziemlich schlecht. Ein paar Jahre später, beim Pizza essen mit Kolleg*innen, war ich schon etwas, nennen wir es trinkerfahrener. Ich wusste, dass mir harter Alkohol nicht schmeckte, ich wusste auch, dass mir sehr schnell von Alkohol schlecht wurde. Hinderte es mich daran den Radler, der mir angeboten wurde, anzunehmen und zu trinken? Nein, natürlich tat es das nicht. Die anderen tranken ja auch und wieder ergab sich dieselbe Konsequenz wie im Jahr 2015. Es war ja viel schöner mit den anderen zu trinken, man würde sich ja blöd vorkommen, dies allein zu tun. Die Konsequenzen des Konsums hat hinterher allerdings niemand anderer getragen als ich selbst.
Wie ich schon am Anfang erwähnt habe, bin ich seit drei Jahren komplett nüchtern und ich habe auch nicht vor, jemals wieder damit anzufangen. Immer wieder erkläre ich meine Gründe (mehr Gründe werde ich euch im nächsten Teil erzählen) und meistens werden diese auch akzeptiert.
Nun mein Appell an euch, die ihr meinen Artikel lest: Sicherlich hattet ihr auch schon einmal einen Tag, an dem ihr einfach nichts trinken wolltet, es dann aber doch gemacht habt, weil ihr euch Sprüche von euren Freund*innen oder Kolleg*innen habt anhören müssen. Denkt daran, wenn ihr selbst kurz davor, seid den (fehlenden) Alkoholkonsum eurer Begleitung zu kommentieren.
(c) Pixabay