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11. Juli 1916 – Der Wendepunkt in der Schlacht von Verdun

11. Juli 1916 – die Kämpfe um Verdun gingen mittlerweile schon mehrere Monate lang. Zehn Tage zuvor gelang es den Franzosen und den Briten mittels einer Großoffensive an der Somme die Deutschen zu schwächen. Die Schlacht um Verdun gilt als die längste und verlustreichste im 1. Weltkrieg und wird damit zum Symbol für diesen.

Die Vorbereitungen

Ungefähr ein halbes Jahr vor dem 11. Juli 1916 startete die deutsche Oberste Heeresleitung eine großangelegte Offensive auf die Festung Verdun mit dem im Verlauf der Schlacht entstehenden Ziel, die Gegenseite zu zermürben. Diese wurde im vorherigen Winter geplant, die ursprüngliche Idee für einen Angriff auf Verdun stammte jedoch von Kronprinz Wilhelm. Es wurden mehrere Ziele für einen Angriff anvisiert und dann wieder verworfen, beispielsweise, weil sie nicht als lohnendes Ziel erschienen. Verdun hingegen war durch seine Lage am Frontgürtel von strategischer Bedeutsamkeit, zumindest schien es so, weil es den Deutschen im September 1914 gelungen war die Frontlinie teilweise zu durchbrechen, so dass ein Keil entstand. Dies hatte den Vorteil, dass die deutsche Armee nun von drei Seiten aus angreifen konnte. Die Franzosen hingegen waren gezwungen ihre Truppen dorthin so verlegen, wo sie aktiv angegriffen wurden, weil sie sich nicht an mehreren Stellen verteidigen konnten. Weihnachten 1915 gab Kaiser Wilhelm II. schließlich seine Zustimmung für die Offensive, die sein Sohn, der Kronprinz, anführen sollte. Hier kam es dann jedoch zu einem strategischen Fehler, denn ein Angriff auf beiden Seiten des Flusses, der von Erich von Falkenhayn hätte geleitet werden sollen, wurde einfach ausgeschlossen.

Die Festung Verdun

In der Folge des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 wurden rund um Verdun Forts, also permanente Befestigungsanlagen, errichtet. Bei Beginn des 1. Weltkrieges war Verdun daher gut gesichert, was sich dann jedoch ändern sollte, da die Deutschen Kanonen mit außerordentlicher Zerstörungskraft besaßen. Vor Verdun war es schon im September 1914 zu Kämpfen gekommen, welche nur wenige Tage dauerten und damit endeten, dass die Deutschen nicht länger ins Maas-Gebiet vorrücken konnten.

Die Schlacht

Am 21. Februar 1916 startete eine der wohl längsten und verlustreichsten Schlachten im 1. Weltkrieg. An der Schlacht beteiligt waren auf der einen Seite die deutschen Streitkräfte unter der Führung des Kronprinzen, Erich von Falkenhayns und Schmidt von Knobelsdorf, auf der anderen Seite kämpften die Franzosen, angeführt von Joseph Joffre, Henri Philippe Pétain und Robert Nivelle. Ihnen waren 75 Divisionen unterstellt, bei den Deutschen waren es hingegen nur 50. Obwohl die deutschen Befehlshaber eigentlich schon am 12. Februar angreifen wollten, wurde es aufgrund der schlechten Wetterlage verschoben. Die Deutschen waren zunächst sehr erfolgreich und konnten schon vier Tage nachdem der Angriff erfolgt war, Fort Douaumont, das größte und stärkste Fort, das um Verdun herum errichtet worden war, einnehmen. Erst am 4. März konnte dieses Fort unter schweren Verlusten wieder zurückerobert werden. Die Lage der Franzosen änderte sich erst Anfang Juni als, aufgrund der russischen Brussilow-Offensive, deutsche Truppen abgezogen werden mussten, weil sie an der anderen Front gebraucht wurden. Auch die Schlacht von Somme, die von den Briten und den Franzosen geführt wurde, brachte die Deutschen dazu, weiterer Truppen abzuziehen, so dass die Einheiten um Verdun herum ziemlich geschwächt waren.

11. Juli 1916

Am 11. Juli 1916 startete die deutsche Armee ein letztes Mal eine Großoffensive. Sie drangen dabei bis Fort Souville vor. Danach folgten von Seiten der Deutschen nur mehr kleinere Angriffe, die spätestens am 2. November vorbei waren. Die Franzosen hingegen starteten bis Mitte Dezember immer wieder Offensiven, danach hörten die Kämpfe jedoch auf.

Die Schlacht von Verdun – das Symbol

Auch wenn die Schlacht von Somme am verlustreichsten war, wurde die Schlacht von Verdun zum deutsch-französischen Symbol für die Sinnlosigkeit der monatelangen, ergebnislosen Kämpfe, die mit dem Stellungskrieg einhergingen. Die Schlacht von Verdun ist in der Gegenwart ein Mahnmal für die Sinnlosigkeit eines Krieges, sowie ein Symbol der Versöhnung. Sie erinnert bis heute, beispielsweise dadurch, dass das Wasser auf dem einstigen Schachtfeld nach über hundert Jahren noch immer nicht trinkbar ist, an den damaligen Schrecken des 1. Weltkrieges, ein Krieg, der nicht hätte sein müssen, der aber Millionen Tote gefordert hat.

(c) Beitragbild: Pixabay

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