Die deutsche Elektro-Punkband übertrifft mit der „Küken des Orion“-Tour abermals die Erwartungen des Publikums. Am Freitag gastierten sie bereits zum vierten Mal im Weekender, um es mit einem ausverkauften Club voll von feierwütigen Fans wieder richtig krachen zu lassen.
Es muss Liebe sein. Die Jungs von Frittenbude schenken Liebe in ihrer reinsten Form. Und ein Blick in das Publikum lässt darauf schließen, dass die Menschen auf die Botschaft der Band ansprechen. Sie sind glücklich, sie strahlen, sie umarmen ihre Liebsten oder ihr Bier und alle sind für ein paar Stunden friedlich und frei von Sorgen.
Nach dem Intro aus König der Löwen, das kurz in den eigenen Kindheitserinnerungen schwelgen lässt, eröffnen die Jungs mit „Dies Das (Riesenlöve ♥ ♥ ♥)“ den Abend. Neben Songs wie „Stürzende Helden“ und „Die Möglichkeit eines Lamas“ bleiben natürlich die älteren Klassiker nicht auf der Strecke. „Pandabär“, „Wings“, „Raven gegen Deutschland“, „Affentanz“, „Bilder mit Katze“ – all diese Songs enthalten politische Statements, jede Menge Liebe oder sind einfach nur zum abfeiern da.
Obwohl sich bei dem Konzert vor allem die Leute in den ersten Reihen beim Tanzen verausgaben, folgen alle der Aufforderung, eine Wall of Love zu bilden. Die Schneise in der Mitte wird dabei auf Kommando nicht von Pogotänzern zur Wall of Death inklusive blauer Flecken gemacht, sondern man umarmt, küsst, liebt sich.
Die Party nimmt kein Ende, solange bis es von der Decke tropft, ob es nun Schweiß oder Kondenswasser ist sei dahingestellt. Gegen Ende hin gleicht das Konzert eher einer Massentaufe. Johannes, der Sänger, lässt Wasser auf die verschwitzten Gesichter herabregnen und als der Vorrat an Wasserflaschen zur Neige geht, holt er kurzerhand einen Wasserkanister aus dem Backstage-Bereich, um auch noch die letzten durstigen Küken noch glücklicher zu machen, als sie es ohnehin schon sind.
Nach zwei Zugaben sind aber auch die Bandmitglieder an ihren Grenzen angelangt, die Sauna kühlt ab und diejenigen, die noch länger bleiben, werden mit Autogrammen und jeder Menge gemeinsamer Fotos mit ihren Lieblingsmenschen von Frittenbude belohnt. Den Schweiß, den Platzmangel, das Gedränge ist es von Konzert zu Konzert wieder wert. Denn dieser innerliche Frieden, den das Publikum nach satten zwei Stunden Auspowern mit nach Hause nimmt, ist in seiner Art unvergleichlich.
Fotos: Lorenz Zenleser